Anthony Baffoe
geb. 1965
Geburtsort: Bonn
Nationalität: Ghanaer
Wohnort: Köln
Sportart: Fußball
Position: Mittelfeld, Verteidigung, Libero
Vereine: FV Bad Godesberg, 1. FC Köln (1983/84), Kickers Stuttgart (1984-1986), Fortuna Köln (1987-1989), Fortuna Düsseldorf (1989-1992), FC Metz, OGC Nizza, Hong-Kong, FC Caracas (Venezuela)
Erfolge: Pokalfinale mit den Stuttgarter Kickers, Wahl zum besten
ausländischen Spieler in Frankreich, 30 Länderspiele für
Ghana (Kapitän)
Familienstand: verheiratet mit Kalsoume, zwei Söhne (Boukeem und
Shaquille)
Der Bonner Dilpomatensohn Anthony Baffoe ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Weltbürger. In Bonn ist er als Sohn des ghanaischen Kulturattaches geboren, in Deutschland war er Fußball-Profi, in Frankreich hat er sich in die Herzen der Zuschauer gespielt, zwei Jahre in Hong-Kong gekickt und in Venezuela beim FC Caracas hat er seine Karriere ausklingen lassen. Sechs Sprachen spricht Tony fließend. Und der Mann verfügt über einen trockenen Humor. Kostprobe? Einem Gegenspieler, der ihn wegen seiner schwarzen Hautfarbe angepöbelt hatte, entgegnete er: "Wenn du unbedingt willst, kannst du auf meiner Plantage arbeiten". Als ein Schiedsrichter ihn verwarnen wollte, nahm er ihn in den Arm und sagte: "Mann, wir Schwatten müssen doch zusammenhalten".
In Ghana ist er ein absoluter Volksheld. Als ehemaliger Kapitän der ghanaischen Nationalmannschaft erkennt ihn noch heute jedes Kind auf der Straße. "Allerdings fällt es ihnen jetzt ein bisschen schwerer, nachdem ich mir eine Glatze hab´ schneiden lassen", erzählt Baffoe in der Sportarena. Tony saß mit Wolfgang Jerat zusammen auf das Talksofa der Open-Air-Veranstaltung auf dem Neumarkt (siehe Foto). Die Fußball-Eyperten sollten die Leistungen bei der Fußball-Europameisterschaft analysieren. Und dabei nahm Tony kein Blatt vor den Mund: "Das Niveau der Spiele war wirklich toll, aber was hatte die deutsche Elf bei diesem Top-Turnier zu suchen?
Nachdem seine Profi-Karriere mit einem zweijährigen Gastspiel in Hong-Kong ausgeklungen ist, macht Baffoe nun in Mode. Als Model verdient er gutes Geld. Aber dem Fußball wird er weiterhin verbunden bleiben, verrät er in der Sportarena: "Die Moderation einer Sportsendung im Fernsehen reizt mich, und außerdem möchte ich zusammen mit meinem Bruder Mike meine ghanaischen Fußball-Kollegen in Europa beraten." So oft es geht, trifft sich Tony mit seiner großen Familie. Er hat sieben Geschwister, u.a. Schwester Liz Baffoe, bekannt als "Mary" aus der Lindenstraße. "Der Zusammenhalt in afrikanischen Familien ist immer besonders groß", sagt er.
Und zum Schluß erzählt er noch schmunzelnd die Geschichte, wie es 1989 zum Wechsel von Fortuna Köln zur Namenscousine aus Düsseldorf kam: "Die Düsseldorfer Punk-Band "Toten Hosen" haben damals von jeder Eintrittskarte auf ihren Konzerten eine "Fortuna-Mark"abgezwackt. Dadurch kamen 150.000 Mark zusammen, mit denen haben sie mein rechtes Bein für die Fortuna gekauft.