Geballte Hockey-Prominenz im Sportarena-Talk bei der GEW Champions Trophy

06.05.2004
Die Sportarena – die Talkshow des Kölner Sports – mischte sich diesmal unter das Hockeyvolk: Rund um das Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden waren die Moderatoren Ralf Henscheidt und Thomas Kalus während der GEW Champions-Trophy auf der Anlage von Rot-Weiss Köln in Müngersdorf zu Gast und brachten geballte Hockey-Prominenz auf die Talkbühne.

Herren-Bundestrainer Bernhard Peters sonnte sich keineswegs in seiner eindrucksvollen Erfolgsserie (nur sechs Niederlagen in 68 Spielen, seitdem er Chefcoach ist), sondern gab die Komplimente direkt weiter: „Meine Jungs sind die wahren Profis“, sagte Peters in der Sportarena, „nicht das Geld ist entscheidend, sondern das Engagement“, und erntete für seine Worte großen Applaus bei den mehreren hundert Zuschauern vor der Talkbühne. Auch die Medien bekamen ihr Fett weg: Der Hockeysport habe nicht die Medienaufmerksamkeit, den er verdient, „da ist es wohl interessanter, wenn Effenbergs Hund Pocken hat“, kritisierte der Bundestrainer. In einer kleinen Spielrunde überprüften die Moderatoren die tagespolitischen Kenntnisse des Hockey-Coaches. Das Polit-Quiz enthielt Frage aus der neuesten Ausgabe des Sportarena-Medienpartners Kölnische Rundschau. Peters bewies auch hier durch seine allesamt richtigen Antworten Kompetenz.

 

 

Kompetent in Sachen Sport zeigte sich auch Helmut Haumann, Vorstandsvorsitzender der GEW Rhein Energie. Das Energieunternehmen fungiert als Namensgeber der GEW Champions Trophy und ist gleichzeitig auch Präsentator der Sportarena. Haumann erläuterte das Sport-Sponsoringkonzept seines Unternehmens: „Mit voller Energie für Köln und das Rheinland“, lautet der Leitspruch der GEW Rhein Energie. Dieses Motto bezieht sich nicht nur auf die Geschäfts-Philosophie, sondern auch auf den Sport in der Region. Das Energie-Unternehmen unterstützt neben dem Hockey auch Fußball, Eishockey, Basketball, Leichtathletik und andere Sportarten. Besonderes Augenmerk legt Haumann dabei auf den Breitensport: „Das ist für uns ganz wichtig, dass wir nicht nur die Spitzensportler promoten, sondern auch Hobbysportlern und kleineren Vereine unter die Arme greifen“.

 

 

Auch ihr Club wird von der GEW Rhein Energie gesponsort: Hockey-Nationalspielerin Heike Lätzsch schwingt den Schläger für den Bundesligisten Rot-Weiss Köln. Die 28jährige spielt nun schon im zehnten Jahr international und holte 1992 in Barcelona die Goldmedaille mit dem Frauenteam. Auf die Frage von Moderator Thomas Kalus, ob dieser Erfolg oder das schlechte Abschneiden von Sydney 2000 (nur siebterPlatz) fester im Gehirn verankert ist, gab Heike offen zu: „Leider ist es Australien, weil das einfach zeitlich näher dran liegt und wir schon arg enttäuscht waren“. Die angehende Juristin würde gerne in einer Anwaltskanzlei ihr Geld verdienen: „Nach mehreren Praktika bei einigen Rechtsanwälten habe ich auch schon ein bisschen in die praktische Seite der Juristerei hinein gerochen. Am liebsten würde ich mich dem Arbeitrecht widmen.“

 

 

Nach dem Spiel Deutschland gegen die Niederlande traten dann drei Nationalspieler mit der Erfahrung von insgesamt fast 600 Länderspieleinsätzen vor die Mikrophone: Nationalmannschafts-Kapitän Florian Kunz vom Gladbacher HTC, sein kongenialer Verteidiger-Partner Philipp Crone von Rot-Weiss München und schließlich der holländische Regisseur und Supertechniker Teun de Nooijer aus Utrecht. Die drei ergänzten sich auch auf der Talkbühne gut und die zahlreichen Besucher konnten sich von der allgemein freundlichen und kollegialen Atmosphäre im Hockeysport überzeugen. Der holländische Mittelfeldspieler den Nooijer erzählte, dass seine Frau Philippa Suxdorf (übrigens eine deutsche Nationalspielerin) soeben ihre zweite Tochter zur Welt gebracht hat, und dass im Hause de Nooijer-Suxdorf meistens holländisch gesprochen wird. Der ehemalige Deutsche Meister (Teun spielte ein Jahr sehr erfolgreich für Harvesterhude) gab artig Komplimente an seine deutschen Kollegen: „Was hier von Peters und seinem Team in letzter Zeit geleistet wurde, ist schon phänomenal“.

 

 

Das hörten Florian Kunz und Philipp Crone natürlich gerne. Letztgenannter gibt nicht nur im Verein und im Nationalteam den Takt, sondern auch in seiner Funk-Band „So why“, mit er schon drei CDs auf den Markt gebracht hat. Die Sportarena-Zuschauer erfuhren auch, dass in seiner Münchener Wohngemeinschaft kein Fernseher steht und dass der Biologie-Student überlegt, nach dem Examen beruflich ernst zu machen („Wenn ich dann noch Labors sehen kann“).

 

 

Kapitän Florian Kunz muss sich weniger Gedanken um seine berufliche Zukunft machen. Er sitzt bereits fest im Sattel mit seiner Immobilien-Firma „Kunz & Kunz“. Gemeinsam mit seinem Bruder Mike kauft er Altbauten, saniert sie und verkauft sie weiter: „Da bleibt neben Hockey und Beruf natürlich nur wenig Zeit für andere Hobbies, aber ich gehe gerne ins Kino und schau mir gerne die Bullyparade und Stefan Raab im Fernsehen an“, erzählte der 30jährige. Am spielfreien Tag in der GEW Champions Trophy nutzte das deutsche Team die Zeit für einen Abstecher auf die Kartbahn. Ein Freizeitvergnügen, das nicht unbedingt zum Favoriten des 1,99 Meter großen Verteidigers wird: „Das Einsteigen in die Kiste ging ja noch, aber am Schluss bin ich kaum mehr raus gekommen.“

 

 

Galerie