Erste Sportarena in Bergisch Gladbach: Schiedsrichter Aust wagt ein Tänzchen und DFB-Trainer Rutemöller besteht den Regeltest

06.05.2004
Zum ersten Mal machte die Talkshow „Sportarena“ in Bergisch Gladbach Station. Im Rahmen des Jugend-Fußballturniers „100pro-Cup“ der Kreissparkasse Köln präsentierten die beiden Moderatoren Ralf Henscheidt und Thomas Kalus vier prominente Gäste aus der rheinischen Fußballszene. Zahlreiche Zuschauer auf der Sportanlage der SSG 09 auf der Handstraße in Bergisch Gladbach freuten sich über die lockeren Sprüche und informativen Gespräche mit Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Aust, DFB-Trainer Erich Rutemöller, FC-Profi Thomas Cichon und Bundesliga-Kicker Thomas Kleine von Bayer 04 Leverkusen.

Die Spieleinlagen der Talkgäste waren wieder einmal das Salz in der Suppe. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Jürgen Aust nicht nur als Schiedsrichter auf dem grünen Rasen, sondern auch beim Tanz auf glattem Parkett eine gute Figur macht? Gemeinsam mit seiner Ehefrau Doris zelebrierte er auf der „Sportarena“-Bühne einen Rumba wie aus dem Lehrbuch. Auch im Gespräch mit den Moderatoren präsentierte sich der 41jährige Referee locker und auskunftsfreudig. Freigiebig gab Aust über den enormen Druck Auskunft, unter dem die Schiedsrichter in den Profiligen stehen, sprach sich eindeutig gegen den Fernseh-Beweis bei strittigen Szenen aus und erzählte von seinen stressigen Reisen als FIFA-Schiedsrichter.

 

 

 

Noch öfter auf Achse ist DFB-Trainer Erich Rutemöller. Der Westfale im Rheinland steht im Trainer-Stab der A-Nationalmannschaft und des U21-Teams. Daneben leitet er die Ausbildung der Fußballlehrer an der deutschen Trainer-Akademie: „Ich finde es sehr gut, dass in letzter Zeit einige junge, unerfahrene Trainer wie Armin Veh oder Frank Neubarth den Sprung in die Bundesliga geschafft haben“, brach der 57jährige eine Lanze für den Trainernachwuchs. Der ehemalige FC-Coach möchte sich selbst aber nicht mehr dem Druck auf der Trainerbank eines Bundesligavereins aussetzen: „Nein, das ist mir viel zu stressig, das muss ich mir in meinem Alter nicht mehr antun.“ Die „Sportarena“-Moderatoren stellten Rutemöller abschließend ein paar knifflige Fragen aus dem Fußball-Regelwerk, und siehe da: Er schnitt sogar besser ab als Schiedsrichter Aust!

 

 

 

Auch FC-Profi Thomas Cichon löste seine Spielaufgabe mit Bravour: Der Defensivspieler und Freund von Quiz-Sendungen im Fernsehen (“Am liebsten schaue ich „Wer wird Millionär“) sollte ein Gewinnspiel für das Publikum moderieren. Günter Jauch wäre wohl blass geworden vor Neid, hätte er die souveräne Art von Cichon miterlebt. Der Computer-Freund („die halbe Mannschaft kommt mit ihren EDV-Probleme zu mir“) plauderte über seinen nächsten Sommerurlaub in den USA („am meisten freue ich mich auf Las Vegas“), über seine Motorradleidenschaft („am liebsten fahre ich mit meiner Suzuki im Bergischen Land“) und über seinen Spitznamen („Toni Polster hat mich Franz getauft, weil meine Spielweise der von Beckenbauer so ähnelt“).

 

 

 

Thomas Kleine – Fußballer von Bayer 04 Leverkusen – steht noch am Beginn seiner Karriere. Der Verteidiger ist zwar schon 24 Jahre alt, hat aber gerade erst seinen ersten Profivertrag bekommen. Der gelernte Heizungsinstallateur gibt sich keinen großen Illusionen hin: „Wenn man in der Mannschaft Lucio und Nowotny vor sich hat, kann man nicht erwarten, dass man direkt Stammspieler wird.“ Im Moment wird der Defensivmann mehr bei den Bayer-Amateuren in der Regionalliga eingesetzt. Pikanterie am Rande: Noch vor wenigen Jahren hat er regelmäßig in der Fankurve des Müngersdorfer Stadions gestanden und dem FC die Daumen gedrückt. In seiner Freizeit spielt Kleine gerne Schlagzeug. Das Publikum der Sportarena in Bergisch Gladbach durfte sich von seinem Rhythmusgefühl überzeugen: Auf einer Trommel gab Thomas eine kleine Kostprobe seines Könnens.

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